Schwarze Räge

Es isch dr 6. Ougste 1945, Hiroshima, Japan. Es herrscht Chrieg, aber ds Läbe geit witer. D’Ching gö i d’Schueu, die Erwachsne ga schaffe.

Am Morge um die 7ne gö d’Sirene - Bombenalarm. E amerikanische Ufklärigsflüger überflügt Hiroshima. Wiu dä keiner Bombe abwirft, gits 07:09 Entwarnig. D’Lüt gö erliechteret witer ihrne Tätigkeite nache, d’Ching gö wider i d’Schueu. 08:15 bländet e gräue Blitz die ganzi Stadt. Derna gits nur no Flamme, Schmärz und Trümmer.

I de fougende Minute

D’Bombe isch öppe 500 Meter über der Stadt explodiert und het e enormi Druck- und Hitzewäue freigsetzt. Wär nid am Schärme isch gsi, isch verbrönnt. Innerhaub vo Sekunde isch d’Stadt in Flamme gstange und het die hilflosi, panischi Bevöukerig i pächschwarze Rouch ghüllt. Spitäler und Führwehr­iirichtige si zerstört worde und während Stunde ischs unmüglech gsi, verletzte Persone Ersti Hiuf z’gwähre oder Bränd z’lösche. Jede isch uf sich elei gsteut gsi und het versuecht däm Inferno z’entflieh.

Wos isch cho rägne, isch das für die Überläbende e grossi Erliechterig gsi. Dr Räge isch zwar schwarz gsi vom Ruess, aber Mönsche mit Verbrönnige hei sech abzoge um ihri Hut z’chüele, Durstegi hei mit offete Müüler Rägetropfe gfange. Niemmer het gwüsst dass dä Schwarz Räge radioaktiv versücht isch.

Black, black rain.
Huge drops.
People craned their neck
To the sky
With their mouth wide open.
Hot bodies, so very hot,
They wanted water.
Akiko Takakura

I de fougende Täg

Die schrecklechi Würkig vor Bombe isch ersch spät entdeckt worde. Rettigschräft wo zum Zitpunkt vor Explosion nid si in Hiroshima gsi, si während de Ufruumarbeite versücht worde. Hingerblibeni si uf der Suechi nach Aaghörige versücht worde. Ds Wasser wo zum Lösche isch bruucht worde isch i Ozean abgflosse und het die ganzi Umgäbig versücht.

Viu Lüt hei churz nach dr Explosion Erbroche oder Durchfau gha. Ärzt wo us umligende Städt zur Hilf geilt si hei e Bakterieinfektion vermuetet. Die meiste Patiente si nach wenige Täg wider gsung gsi. Wo plötzlech aber schiinbar gsungi Lüt si gstorbe, si d’Dökter misstrouisch worde. Bi dene Patiente hei si e mysteriösi Chrankheit festgsteut: Haarusfau, chliini Bluetige unger dr Hut, Wunde hei nümme gheilt und si immer wider ufplatzt, wo d’Ärzt Medizin gsprützt oder Bluet transfundiert hei, isch d’Hut um d’Iistichswunde verrottet.

Nur langsam het sich d’Nöiigkeit us Amerika verbreitet, dass d’Bombe e atomare Sprängchopf het gha. Die wenige Dökter wo Erfahrig mit Röntgestrahlig hei gha, hei aafa realisiere dass ihri Patiente und zum Teil sie säuber radioaktiv verstrahlt si. E Therapie, Medizin oder Hoffnig für die Betroffene hets keini gä.

I de fougende Jahr

Am 9. Ougschte, drü Täg speter, ereilt Nagasaki es ähnlechs Schicksal wie Hiroshima - Amerika wirft die zwöiti und (hoffentlich) letschti Atombombe im Chrieg ab. Am 15. Ougschte 1945, gseht sich Japan derzue zwunge, ufzgäh. Am 2. Septämber isch mit der offizielle Kapitulation vo Japan der 2. Wäutchrieg z’Änd.

Mitem Ändi vom Chrieg hei d’Opfer ändlech dringend benötigte Zuegang zu internationaler Hilf übercho. Bis 1950 si schetzigswys 230’000 Mönsche a de diräkte oder de Spätfouge vo de beide Atombombe gstorbe. D’Strahlebelastig i de betroffene Gebiet het sich bis hütt uf ds Niveau vor natürleche Hingergrundstrahlig gsänkt und isch somit nid höcher aus i angerne Gebiet.

Hütt

Dr strömend Räge drückt uf d’Stimmig - hütt ischer aber wyss. Wiu mir ds Tramsystem nid verstö, louffe mer zum Memorial Gländ. Ganzi trüblete perfekt uniformierti Schuelchinder wärde vo Veterane düre Park gfüehrt, geduldig lose si de Usfüehrige zue während mir die in grosse Glaschäschte usgstellte Origami-Kraniche bestuune wo Chinder us ganz Japan im Gedänke a d’Opfer gfautet und iigschickt hei.

E dänkwürdige Tag neigt sech am Ändi zue. Uf üsere Reis si mir immer wider a d’Schrecke vom Chrieg erinneret worde. Är het vieli Gsichter, ds Eländ isch aber überau ds gliche. Im Chrieg gits nume Verlüürer.