Unit 731

Es isch e düschtere u froschtige Tag gsi - nid nume wägem bedeckte Himmu und de gfüeuhte -31°C. Es isch nämlech eine vo de dänkwürdigschte Museumsbsueche uf üser Reis aagstange.

Ufem Wäg zum Museum heimer üs a Fenghuang erinneret, wo amne Restaurant, unger angerem, folgendes Schiud ghanget isch:

Japaner wärde nid bedient (eis vo acht ähnleche Schiuder)

Womer das hei gseh, heimers no bau luschtig gfunge undnis gwunderet, wieso ech di Bsitzer so rassistisch sige.

Nachem Bsuech vo dem Muesum in Harbin heimernis chönne vorsteue wieso und vouschts Verständnis drfür gha. Das Museum steit ufem ehemalige Gländ vor Unit 731, offiziell:

Departement für Epidemie-Prävention und Wasser­reinigung

Und wede iz öppis Schlimms erwartisch, machdi druf gfasst, dasses no viu schlimmer wird aus de erwartisch!

Während in Europa dr zwöit Wäutchrieg tobt het, het in Asie dr zwöit Chrieg zwüsche dr chinesische Republik und em japanische Riich statt gfunge. Während dere Zit het di japanischi Armee in Harbin es sogenannts Departement für Epidemie-Prävention und Wasserrenigung (関東軍防疫給水部本部, später Unit 731) gha. Di offizielli Mission isch gsi, d’Verbreitig vo Chrankheite u Süüche z’verhindere und d’Wasserversorgig z’überwache - d’Herstellig vo biologische Waffe und Experiement a Mönsche hei zu de inoffizielle Missione ghört.

Dr Armeegenerau und -arzt Shirō Ishii (石井 四郎), het d’Unit 731 gfüehrt, derbi isch eine vo sine Houptungerstützer dr Oberscht Chikahiko Koizumi (小泉 親彦) gsi - er isch speter Gsundheitsminischter vo Japan worde.

Generau Shirō Ishii; Bild: Wikipedia

Vo 1939 - 1945 hetme hie a Gfängnisinsasse u Ziviliste Experiment düregfüehrt - vo lebendig iigfriere über läbegi Körper “leerruume” bis zu Mönsche mit Pescht u angerne schlimme Süüche infiziere hets aues gä. U no meh. Für vieli Japanischi Mediziner und Professore het d’Unit 731, mit Ussicht uf mönschlechi Experiment wo vor Regierig si finanziert worde, e einzigartigi Müglechkeit dargsteut.

Leider muessme a dere Steu vorussetze, dass di Unit 731 nid di einzigi Unit isch gsi, wo so Tate si vouzoge worde. Aber allei hie si mindeschtens 3000 Mönsche für Experiment missbruucht und schlussendlich umbracht worde oder einewäg gstorbe. Di Mönsche hetme so usgwäuht, dassme es breits Spektrum vor Bevöukerig het übercho - Kriminelli, gfangni Bandite, Anti-Japan-Aahänger, politischi Gfangni und Lüt wo di japanischi Militärpolizei ungerem Vorwand “uffälligi Aktivitäte” het feschtgno. Z’meischte si chinesischi Staatsbürger gsi, e chliine Prozentaateu Chriegsgfangni us umligende Länder. Jungi Mönsche, auti Mönsche, Manne, Froue/schwangeri Froue u Ching.

Masch no? Süsch machsch a dere Steu afe mau e Pouse, geisch chli veruse a di früschi Luft u laschder z’Gsicht vor Sunne werme. Iz wirds richtig schlimm… iz chömimer zu de Experiment. Auso bitte nume witerläse, wenn du di ir Verfassig drzue füuhsch.

Unmönschlechi Gröiutate

Vivisektion - Seziere am läbige Körper

Mönsche si mit Chrankheite infiziert worde u när hetmese bi lebändigem Liib u hüfig ohni Narkose ufgschnitte u gluegt, was di Chrankheit fürne Iifluss uf d’Organ im Körper inne het. Hüfig hetme o Organ entno, zum Bispiu dr Mage u i dem Fau hetme när eifach d’Spiisröhre direkt a Darmtrakt aagnäit. Teune hetme Teile vo Organ entfernt, zum Bispiu vom Hirni oder vor Lunge und dr Läbere, u när gluegt was passiert. Me het Körperteili amputiert u gluegt, wisechs mitem Bluetverluscht verhautet. Mängisch hetme när amputierti Bei uf dr angere Körpersite wider aagnäit.

I weiss, d’Würum-Frag toucht nach jedem dritte Wort uf, aber di blibt eim irgendwie im Haus stecke oder?

Erfrierige

Me het Gfangni veruse a d’Cheuti bracht, verschiednigi Gliedmasse i Wasser toucht und la iigfriere. Gwüsst dassi gfrore si hetme, weme miteme Stock het dra ghoue unds het tönt wi weme anes Houzbrett würd schla. När hetme z’Iisch abblätteret und di entsprechendi Gliedmasse wider i Wasser dünkt. U das hetme när mit verschiednige Wassertemperature gmacht und gluegt wisechs verhautet u geng wider druf ghoue für z’luege öbs und wi fescht dasses no gfrore isch.

Erzwungni Schwangerschafte

Me het Froue Schwangerschafte ufzwunge, damitme Effekte vo Chrankheite (vorauem Syphilis) uf z’Überläbe vom Fötus und d’Fortpflanzigsorgan vor Muetter het chönne beobachte. O hie hetme Vivisektione vorgno, für z’luege wisech dr Fötus entwicklet. Me weiss, dass zauhriichi Bebe si uf d’Wäut cho ir Unit 731 - aber me weiss o, dass niemmer überläbt het…

Biologischi Chriegsattacke

Me het Mönsche absichtlech mit Chrankheite gimpft u gluegt was passiert. Mit Hiuf vo Bombene hetme “Peschtflöh” u infizierti Chleider und Versorgigsgüeter über bestimmte Regione abgworfe. Pescht, Cholera und Milzbrand u angers, wosech dür das hei chönne verbreite, hei allei mindeschtens 400’000 zivile Chinese z’Läbe koschtet. Z’Zieu dervo isch gsi, dr Find uszlösche, ohni derbi Infrastruktur z’zerstöre.

Me het mit Syphilis infizierti u nid infizierti Froue u Manne zu Sex zwunge u när i verschiednige Stadie vom Chrankheitsverlouf Vivisektione düregfüehrt für z’luege, was di Chrankheit fürne Iifluss uf d’Organ het. Mit Syphilis infizierti Ching si ir Unit 731 ufgwachse.

Geits?

Waffeteschts

Me het mönschlechi Zieu bruucht für Granate u Flammewärfer z’teschte. Derfür si die nackte Opfer imne Kreis a Houzpföste gfesslet worde wie a Marderpfäu. Flugzüg oder Panzer hei drufabe Splittergranate u Porzellanbombe gfüut mit infizierte Lüüs, tödleche Gas oder angere biologische und chemische Waffe i Kreis abgworfe.

Fäudoperatione

I Nacht u Näbu Aktione si Soudate usgschickt worde, um Flüss und Brünne mit Typhus und Cholera z’versüüche. E Soudat verzeut:

“Mir si uf nes Buurehuus gstosse und hei nis bir Familie aus Reisendi usgä. D’Familie het üs bechocht und üs es Bett für d’Nacht gä. Am Morge, bevor mir üs hei verabschidet, heimer ir Chuchi Typhus Erreger verteilt. Nachdäm mir üsi Mission beändet hei und dr Fluss versücht isch gsi, si mir ufem Rückwäg wieder am Buurehof verbii cho. Die ganzi Familie isch tot gsi.”

Är beröii sini Tat nid, är heigi nume gmacht, was ihm befohle sig worde. Die Chinesischi Familie isch dr Find gsi.

Das isch leider no nid aues gsi, excüse. Mir si üs bewusst, dass praktisch jedes einzelne Wort vo dere Gschicht dr Horror isch. Aber grad wüus sone Horror isch, düechtsnis umso wichtiger, dass aui drvo erfahre. Füuhschdi name Pöiseli, mach doch besser hurti eis bevor dassde witer lisisch. Oder lis ersch morn fertig oder gar nid, wisdi dünkt.

Me het o:

• Mönsche ohni Ässe u Trinke iigsperrt
• Mönsche ine Hochdruckchammere iigsperrt bis d’Ougöpfle us dr Ougehöli si ploppt
• Mönsche ine Zentrifuge gsteckt u gschleuderet
• Mönsche mit Tierbluet gimpft
• Mönsche mit Meerwasser gimpft
• Mönsche tödliche Dosene vo Röntgestrahle usgsetzt
• Mönsche i Gaschammere iigsperrt undse verschiednige chemische Waffe usgsetzt
• Mönsche lebendig verbrönnt und lebendig begrabe

U bi au dem hetme eifach zuegluegt u beobachtet, was passiert und wi lang dasses geit bis di unschuudige Mönsche drann stärbe.

Z’Schlimmschte isch überschtange. Aber für die Gschicht gits kes Happy End. Im Gägeteil.

Unhappy End

Wo di roti Armee 1945 isch iimarschiert, si d’Mitarbeiter und ihri Familie uf Japan gflüchtet. E Teu vo ihne het Bewiise vernichtet und d’Gebäude i d’Luft gsprengt (wüusi aber so stabiu bout si gsi, si vieli intakt blibe). Versüüchti Ross, tuusegi vo infizierte Ratte und e unbekannti Mängi a tödleche Flöh si bi dere Aktion i die umligende Gebiet freigla worde. Schätzige zu fouge si elei dür das 20’000 bis 30’000 witeri Mönsche ar Unit 731 zum Opfer gfaue.

D’USA het speter mit de gflohnige Mörder e Pakt gschlosse - ihri Immunitatät gäge Forschigsergebnis us de Experiment zur biologische Chriegsfüehrig. Es paar höchi Militärtype und Wüsseschaftler wo ir Unit 731 gschaffet hei, si ir ehemalige Soviet Union zu 25 Jahr Gfangenelager in Sibirie verurteilt worde. Es verhäutnismässig miuds Urteil u kes Jahr speter si (bis uf eine) aui Verurteilte wider daheim in Japan gsi. Speter hetme de es Dokument us dr Unit 731 ire sovietische Iirichtig für biologischi Chriegsfüehrig gfunge… Vieli ehemaligi Mitglieder si nam Chrieg wider i d’Gseuschaft iiglideret worde und hei es erfougriichs Läbe gfüehrt. Für Grechtigkeit isch nie gsorgt worde.

Japan het i de 1990er Jahr z’Vorhandesii vo dr Unit 731 widerwiuig anerchannt, sich jedoch gweigeret, über d’Aktivitäte z’rede. Informatione zu de Aktivitäte si dür Gständnis vo ehemalige Mitglieder, Fotos und gfungnige Dokument a z’Liecht cho. Wüu Japan di verrichtete Gröiutate nie zuegä het, het di chinesischi Regierig das Museum in Harbin eröffnet. Paar Jahr speter het Japan zuegä, was passiert isch, sich aber bis hüt nie entschuudiget.

Us aktuellem Aalass

Uf Nachfrag vome Universitätsprofessor het z’Nationalarchiv in Japan letscht April zum erschte Mau es offiziells Dokument mit de wahre Näme vo über 3000 ehemalige Mitglieder vor Unit 731 offegleit. Es sött häufe, bis hüt gheimghautnigi Informatione endlich ufzdecke.

U viellech sorgt das de z’mingscht no für chli Grächtigkeit, für au di unschuudige Mönscheläbe…

Schlusswort

Mir si üs bewusst, dass du äuä ziemli fertig bisch, iz wode bim Schlusswort vo dere Gschicht bisch aaglangt. Und sehr wahrschiinlech herrscht i dir inne veiechli es Gfüeuhschaos und du verspürsch e Wuet und Verachtig gägenüber dene wo das bau unbeschriblech Schlimme gmacht hei. Üs isches uf jede Fau so gange - nachem Bsuech vo dem Museum und nam Fertigschribe vo dere Gschicht. Aber mir wette hie gern no gseit ha, dassmer mit dere Gschicht nid wei Wuet u Verachtig, ja viellech sogar Hass gägenüber Japan la ufcho. Ganz u gar nid. Wo Chrieg herrscht, passiere Verbreche. Leider. Was nid heisst, dass das in Ordnig isch, überhoupt nid. Aber vo dene Verbreche bechunntme hüüfig nüt mit, wemesech nid extra drum tuet.

Über di Verbreche vor Unit 731, heimer iz meh erfahre und es isch üs wichtig gsi, das mit öich z’teile. Egau wi gruusam aues isch. Und so sötts o mit angerne Chriegvserbreche si - jede u jedi sött drvo erfahre. Das hiuft, Meinige u Iistellige und Emotione vo Mönsche gägenüber Mönsche besser z’verstah und viellech (hoffentlich!) hiufts o, künftegi Verbreche gar nid ersch la z’passiere!