— 15.01.2019 —

Vier Schwöschtere

Nach vier Stung und etliche Kurvene isch dr Himu plötzlech blau gsi. Dr Bus hautet mit giigsende Brämse uf 4’000 Meter über Meer und mir nä e töife Zug früschi, klari, chauti Bärgluft. Düre churz Tunnel chunntme i ne angeri Wäut wo uf z’Mau dr Schleier vor de Ouge glüftet und dr Stoub us dr Lunge pustet wird.

Bildbeschrieb

D’Ussicht vom Zwüschehaut us chönnt nid besser si. Ir Mitti gsehtme eine vo de vier Gipfle vo de Siguniang Shan (四姑娘山, རི་བོ་སྐུ་བླ་འི།), de vier Schwöschtere, ds Chang Ping Tau ir Mitti und d’Krete wo rächts use is Haizi Tau füehrt — meh zu dene später. Rilong (wo itze Siguniang Shan Zhen 四姑娘山镇 heisst), ligt uf 3’160 Meter über Meer und isch dr Usgangspunkt für drü atemroubendi Tau-Wanderige i dere Region, am Vorgebirge vom Himalaya. Bärgstige isch hie ou populär, aber so höch use heimer nis nach Shangri-La nümm getrout. Wemer grad bim Thema si, heimer natürlech us üsne Fähler glehrt und e ganze Tag lang liechti Aktivitäte zur Akklimatisierig iiplaanet, bevor mir üs i d’Täler gwagt hei.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb

D’Bevöukerig isch mehrheitlech tibetisch und westlechi Touriste chöme säute hie ufe. D’Kommunikation im Hostel und im Restaurant isch dämentsprächend schwirig gsi. Trotzdem heimers gschafft, Nudusuppe mit Ei u chli scharf zum Zmorge z’bsteue und si dervo überzoge, dass das ds beste Wander-Zmorge überhoupt isch.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Vo dere Suppe schwärmemer hütt no

Chang Ping Valley

Ds erste und eifachste Tau faht diräkt in Rilong a und geit eifach ds Loch hingere. Natürlech geits nid lang, bisme am Kassehüsli steit und sogar no 20.- Depot pro Person muess hingerlege, wome nur zrugg bechunnt, weme vor de 5e wider duss isch. Es lohnt sich auso, früeh ufzstah. Begrüesst wirdme derfür vomne Chloster wo komischi Grüsch macht.

Das Instrumänt hätti liebend gärn gseh

När geit d’Wanderig witer, übere Houzstäg i verzouberet Märliwaud mit flächtebehangne Sabine-Böim Sabina saltuaria, gfrorne Flüss und Sicht uf verschneiti Bärggipfle.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb

Verbii amne See mit tote Böim wo eim Rossfüehrer wei e Tour verchouffe geit dr Wäg ufem Stäg witer is Tau hingere. Mir hei vo angerne Reisende vomne tolle Ussichtspunkt witer hinger im Tau erfahre — auerdings heimer nid gnau gwüsst wo dä Punkt isch. Vorerscht simer aber eifach witer am Wäg na hingere und ds Tau isch chli breiter und wiuder worde.

Bildbeschrieb

Wos isch gäg die zwöi am Namitag zuegange heimer nis langsam aafa überlege wie lang dass mir äch de für zrugg hei und wie lang mir dä Ussichtspunkt no wei sueche. No ume nächscht Egge. Oder haut ume übernächscht. Ok no dr letscht. Itz chunnts ou nümm drufa. Eine geit no… bis hingerem sibte Egge:

Bildbeschrieb

ds Tau no einisch uftuet und dr Blick ufe Rügge vom däm Gipfu freigit, womer zwe Täg vorhär vom Bus us gseh hei. Hie isch im Summer ou e saftegi Wiese wo d’Yaks grase. Im Winter isch d’Wiese bruun und d’Yaks ströine im Waud ume für zwüsche de Wurzle dr eint oder anger Läckerbisse uszbuddle.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb

Hie hinger chöi Wanderer ufere mehrtätige Tour uf Putouxiang ihres Nachtlager ufschlah, mir hei nümm lenger trödlet u si mit länge Schritte wider z’Tau füre gscheichlet. Pünktlech wie nes Schwizer Uhrwärch simer zäh vor am Chloster verbii und 16:59 üser 20.- Stutz wider go hole.

Wüu die nächschti Wanderig chli nes angers Kaliber wird, heimer zwüsche dene beide Wanderige e Ruhetag iigleit und per VPN i d’Schwiz uf SRF dr Federer am Australian Open ungerstützt — mit Erfoug!

Haizi Valley

Dr Iistieg is Haizi Tau isch happig. Nach 200 Meter Ufstieg wirdme derfür scho belohnt. Uf dr grasbewachsne Krete gsehtme uf Rilong und dür ds ganze Tau füre. Kes Wunger si a dem schöne Ort religiösi Stupas errichtet worde. D’Lüt bsueche die Steiskulpture zur Mediation, zum Gebät oder für de Ahne z’Gedänke. Im Hingergrund einisch meh dä sehr fotogen Bärg.

Bildbeschrieb

Am Verlouf vor Krete na stigtme witer am blaue Himu zue. Hie wachse ou uf bis zu 4’200 Meter obe no Böim. Zum Bispiu Meischters Lärche Larix mastersiana wo i dere Region rächt verbreitet isch, aber uf dr Rote Liste vor ICUN wird si aus “gfährdet” iigstuuft wiu dr Läbensruum knapp wird — e oft wiederchehrende Trend in China.

Rottane vorem Siguniang Shan
Leider nid Lärche, aber schöni Rottanne vorem Siguniang Shan

Im ne Waud vouer serige Böim het uf z’Mau öppis wiiss ufblitzet. Mir hei natürlech sofort d’Kamera zückt und so wit inezoomt wie mir nur hei chönne - und üsi Kamera cha veiechli zoome. Mir si absolut überzoge dervo, dass mir e Dodo Raphus cucullatus hei gseh. Für die gseht dr Iitrag ir Rote Liste aber pächschwarz us.

Dodo
Eidütig e Dodo, oder zmingscht e Yeti

Nach knapp 1’000 Meter Ufstieg het ds Schnuufe dütlech schwieriger gha u jede Fuess vorem angere isch e hert erarbeitete Schritt nächer am Zieu gsi: dr Haizi See ganz hinger im Tau.

Bildbeschrieb
Isch doch dä Cheib tatsächlech gfrore

Usserdäm heimer gmerkt dassmer mindischtens 100 Meter zwit ueche si glüffe wiumer ar Krete statt am Wäg na si. Dr Heiwäg isch derfür chli diräkter aber kei Bitz weniger aasträngend gsi. Nach dere 10-Stunde-Wanderig simer völlig fertig im Hostel aacho und hei no grad einisch e Nudusuppe gässe wiu keis angers Restaurant het offe gha und mir nid gwüsst hei was die gueti Frou süsch so aabietet.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Und nomau dr Siguniang Bärg, wius so schön isch

Shuangqiao Valley

Im längschte, eifachschte aber ou tüürschte Tau wärde d’Touris mit Shuttlebusse hin u här schoffiert. Mir si bis ganz hingere gfahre, übers Absperrbang gchlätteret und wider füre gwanderet.

Bildbeschrieb

Die Wanderig geit vo 3’800 Meter über Meer ganz hinger im Tau stetig e chli abwärts am plätschernde Bächli entlang, dür gfrorni Sumpfgebiet, über saftigi Auene und dür lichti Fichtewäuder.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Bildbeschrieb
Ok ok, d’Auene wäre äue im Summer saftiger

Wos wider het aafa komisch dröne, simer ufne witere tibetische Tämpu gstosse. Die farbige Gebätsfahne hei luschtig im Wind gflatteret und wider hetme dr Ursprung vo däm Gong nid chönne usfindig mache.

Es isch scho langsam gäge Aabe zuegange, womer üsi Wanderschaft a Nagu ghänkt hei, für hüt, und a eire vo de zahlriiche Busstatione mit eim vo de letschte Bussli wider füre gfahre si. Mit ere Horde Chinesische Touriste heimer no hurti bim See mit de Tote Böim stiugha, Föteli gmacht und si schlussendlich müed aber glücklech wider uf Rilong zrugg cho.

Bildbeschrieb
Bildbeschrieb