China
Nach 104 (u bereits witere 26) Täg China wirds Zit, mau es paar Sache über das Land klarzsteue. Bevor mir si uf China cho, hei mir diversi Vorstellige und Vorurteil über das riesige Land gha. Es paar vo dene hei sich nid bewarheitet — angeri scho.
12 Vorurteil u Fakte wiu Ufzählige rocke
1. Chinese chöi kei ‘R’ säge
Ganz im Gägesatz zu üsne Vorstellige, im Chinesische gubs keiner ‘R’s, gits ganz viu. Zum Bispiu z’Wort für zwöi, ‘er’ (二), oder in ‘Harbin’ (哈爾濱). Dr ‘R’ wird aber nid wie bi üs grollt, sondern wie im Änglische usgsproche. A däm Vorurteil isch aber trotzdem öppis drann: wo mir bire Znachtrundi üsne neue Fründe hei wöue ‘Prost!’ biibringe, isch prompt es ‘Plost!’ usecho. Ändlech hei mir mau amne Chines chönne d’Ussprach korrigiere.
2. Smog überau
Weme a China dänkt, chöme eim d’Begriffe Smog oder Luftverschmutzig rächt schnäu i Sinn. Das beschmudlet ds empfindleche Image vom Riich vor Mitti, drum hetme sofort Symptombekämpfig im grosse Styl betribe. Grossi Teile vor, uf Choleverbrönnig basierende, Stromproduktion si i Weste vo China verleit worde — dert wos keiner Touriste und Kritiker het. Für Peking het das afe rächt guet funktioniert, für angeri Gebiet wie Chengdu oder Shanghai het das no ke Effekt zeigt. Ds Wätter isch auso meischtens grau in bruun i dene Städt. Me muess aber ou säge, dass mir im Winter si ungerwägs gsi und viu Lüt no eigeti Chole-Öfe hei. Im Summer gsehts vilech e chli besser us.
3. Me treit e Mundschutz wägem Smog
Es git tatsächlech dr eint oder anger Chines wo mitem Mundschutz umeloufft. Dr Houptgrund isch aber nid dr Smog, wiu säubscht in Gebiet wo dä stockdick ir Luft ghanget isch, het d’Mehrheit keine treit. Us de zahlriiche Sicherheits-Hiiwise wo ir U-Bahn de Chinese ds Läbe erkläre, hei mir chönne useläse, dasses empfohle isch, e Mundschutz z’trage weme chrank isch damit me siner Mitmönsche nid aasteckt.
4. Ei-Chinder Politik
Während das Gsetz 1970 isch iigfüehrt worde, hets nid für aui gulte. Bure hei zum Bispiu zwöi Chinder dörfe ha, während Lüt ir Stadt uf eis begränzt si gsi. Vor drüne Jahr (2016) isch das Gsetz wider glockeret worde. Einersits wiu d’Bevöukerig z’aut isch worde und die Junge mit dr Finanzierig vor Ränte nümm nache möge u angerersits wius viu Abtribige vo Meitli het gä — in China müesse sech d’Giele um d’Eutere kümmere und si so quasi e Autersvorsorg.
Trotzdem hei mir mehreri Chinese troffe, wo Gschwüschterti hei gha. I eim Fau sogar drü. D’Mueter het aber ihrer Ching bi Verwandte platziert und isch säuber ständig uf dr Flucht vor dr heftige Gäudstraf gsi, wo eim blüeht weme d’Regle verletzt.
Aktuell herrscht in China iz e 2-Chinder-Politik, es heisst aber, dass di Beschränkig müglecherwiis de no ganz ufglöst wird.
5. Respäktlosigkeit ar Natur gägenüber
Was eim am meischte z’Dänke git in China, isch wie d’Mönsche mit dr Natur und Tier umgö.
Viu z’oft gseht me öpper e Snack uspacke und ds Plastik irgendwo häre schiesse. I chlinere Strasserestaurants wird dr Ghüder, Nastüechli, die völlig irrsinnigi Plastikverpackig vom Gschirr und de Stäbli, Chnoche und angers eifach a Bode gschosse bises usgseht wie ufere Müllhaude. Schiuder wo “No littering” druff steit, wärde vor breite Bevöukerig grosszügig ignoriert. Strassegräbe und i abglägnigere Gebiet ou Flüss si mit Abfau gspickt. Ir Stadt gits im Vergliich zu angerne asiatische Länder ganzi Armee vo Putzpersonal wo d’Plastikfluet chli iidämme. We eim aber bständig öpper dr Dräck hingernache zämelist, lehrt me nie die paar Meter zum Ghüder z’louffe. Recycling isch a de meiste Orte äbefaus no nid vorhande oder e Alibiüebig. Weme e Grüentonne het und d’Lüt ihri organische Abfäu im Plastiksack entsorge nützts eifach o nid viu.
Bruuchts ame Ort zur bestehende Strass no e Schnäustrass, wird die diskussions- und schonigslos bout, egau wi viu Waud oder angeri Läbesrüüm das müesse wiiche drfür. Fauses im Tau ke Platz me het, wird churzerhand e Strassebrügg bout - massivschti Betonpfiler, entlang vo bewachsne Hügle u dür z’Tau, egau wi schön das Tau ohni hätt usgseh. Verlouft e Strass ame Abhang na, hets entweder Steischlagnetz - lückelos und sowit me cha gseh - oder z’Port wird churzerhand komplett iibetoniert für d’Strass vor Erdrütsch und Steischlag z’schütze. Mir si überzoge, dass o bim Bou vome nöie Stoudamm nidemau e Sekunde lang a d’Natur dänkt wird, wos müglecherwiis zerstört. Wobii me da fairerwiis muess säge, dasses in China nid e schlechti Sach isch, Stoudämm z’ha, wes drfür schlussendlich weniger Chohle bruucht.
Im Umgang mit Tier hei mir so viu härzzerrissends erläbt, dass mir nid aus wei ufschribe. Grad in touristische Orte wärde oft Tier aus Gäudmaschine missbrucht. Ds Wohlergehe vo dene Tier, sige das Hüng, Ross, Schneefüchs oder angeri, isch völlig näbesächlech, es isch einzig und elei es Mittu mitem Zwäck Gäud z’verdiene. Wes nümm funktioniert wirds ustuscht.
Die Grösse und der moralische Fortschritt einer Nation kann daran gemessen werden, wie sie ihre Tiere behandelt. Mahatma Gandhi
6. Aastang
Die hiesige Maniere isch eine vo de Ungerschide wo eim am schnäuschte uffaut. Wiu ds Schlücke vo Spucke ir Traditionelle Chinesische Medizin aus ungsung aagluegt wird, chodere Chinese gärn und lut. I teune Busse hets Spucknäpf, i moderne Züg oder U-Bahn Statione isch ds a Bode Chodere aber ungerseit. I eutere Züg, Busse und fasch aune Restaurants wird groucht und pratkisch jede Chines isch e Roucher — Froue hingäge gsehtme üsserst säute mitere Zigi.
Für Lüt mitere Neigig zu Misophonie, isch e ässende Chines die nünti Äbeni vo Dantes Höu. Im Spezielle we eini vo de beliebte Nudelboxe (chame mit heissem Wasser aarüere) verschlunge wird. Am Aafang si die Nudle viu z’heiss und müesse blase wärde. Denn wärdesi gnüsslech inegschlürft und tüchtig mit offetem Muu gchätschet. Derbii isch dr Chopf quasi ir Box inne, was natürlech düre Dampf und dank de scharfe Gwürz d’Nase zum louffe bringt. Wius unanständig isch, die ds schnütze, wird zwüschem Schlürfe u Schmatze no chräftig Gschnürflet. Gottseidank gits schliessendi Chopfhörer und luti Musig.
7. China isch vor Ussewäut abgschottet
Usländischi Internetsite si zwar mehrheitlech blockiert (kei Youtube, Facebook, WhatsApp, Google und ou kei bisnär.ch), mit sogenannte VPNs chame die Blockade aber umgah (so eine heimer brucht für dä Blog z’schribe). China isch es Exportland und unzähligi Gschäft si abhängig vore guete Verbindig zu usländische Chunde. Drum hei Gschäftslüt und vieli jüngeri, technisch affineri Chinese VPNs installiert und chöi uniigschränkt ufs Internet zuegriffe. Für aui angere (Zitige, Radio und Fernseh iigschlosse) herrsche strikti Zensurrichtlinie wo vor Kommunistische Partei greglet wärde — so wie aus angere i däm Land.
8. Chinese kopiere aues
Das Vorurteil chöimer bestätige. Bsungers bi Jack Wolfskin wird gärn abgluegt und ds Logo sowie d’Marke chöme i de wiudischte Variatione vor: Jake Wolfclaw, Jak Wolsky, Tiger Wibravery oder sogar Dawei Wolfczua trage Maa u Frou vo Wäut. Chinderschoggi wird zu BinQu Chocolate oder Jianyi und us Red Bull gits Duo Bull. Ou süsch chunnt eim im Supermarkt z’einte oder angere Produkt merkwürdig bekannt vor. Aber schliesslech lehrt me dürs Nachemache am beste, oder… si d’Chinese äch zersch gsi? Me weisses nid.
Ou für jedi Web-Platform oder Applikation wo ir westleche Wäut populär isch oder viu Gäud bringt, gits es chinesisches Pendant. Anstatt Google gits Baidu, anstatt Whatsapp gits WeChat, anstatt Facebook gits Renren und anstatt Twitter gits Weibo. Amazon und eBay si zwar nid gsperrt in China, Alibaba het aber dr grösst Marktateil.
9. Chinese reise nur in Gruppe
Chinese reise ungloublech gärn. Das machesi vor auem im eigete Land und in gfüehrte Gruppene. Dr Tourismus isch es riise Gschäft und das wirft e Schatte über vili schöni Orte. Die grösste Attraktione wärde nach staatlech standartisierte Kriterie vo A bis AAAAA bewärtet. D’Kriterie dräiesech um Sicherheit, Zuegänglechkeit, Suberkeit aber ou Kapazität. Wär e Top Spot wot sii, brucht es guets Rating, brucht e guet usbouti Aalag, brucht Parkplätz und Gländer und Dräichrüz und Souvenirständ und Warnschiuder und Putzchräft und e McDonalds. Aui Gfahre und Hindernis wärde usem Wäg gruumt, we öppis zweni spektakulär isch wird nachebesseret — im Name vom Bsuecher und sim Erläbnis.
Üs het das mängisch gstört, aber mängisch heimer o nur dr Chopf gschüttlet. Gnosse heimer die sogenannte AAAAA Scenic Areas fasch immer (hmhmm, Simatai) und sehenswärt sisi uf jede Fau. Derbii heimer glehrt, weme de Masse wott uswiiche, muessme dr steinig Wäg wähle und nid mitem Bus oder Gondeli ueche fahre — und de Masse uswiiche isch öppis wome definitiv wott. Hie no einisch d’Terra Cotta Chrieger zum Vergliich.
In China cha sogar e Toilette e Uszeichnig für ihri Verdienschte übercho.
10. Die hei ja nur so Hudle a de Füess
Chinesischi Reisendi ir Schwiz si oft nid mitem richtige Schuewärch usgrüstet. Dür intensivi Nacheforschige si mir zu fougendem Schluss cho: Wär in China geit ga Wandere, cha i de Stögelischue ga. Ufe chlinscht Hoger aber ou uf regurächti Bärge ueche füehre teereti Pfade, Stägene u Seilbähndli. Du muesch diner tüüre Prada-Schue kei Sekunde ar dräckige Natur ussetze. Weme ds Wandere nume so kennt, ischs kes Wunger dass aui i de Turnschue ufs Jungfroujoch gö.
11. Chinese ässe aues
Während uf teune Nachtmärkt Skorpione, Frösche und Chäfer am Spiess, Ängerlinge und angeri Würm aabotte wärde, eklesech aui Chinese wo mir troffe hei vor serigne Sache. Die Ständ si vorauem e Touristeattraktion. Weme im Restaurant hingäge nid ufpasst, chas guet sii dass eim jenschti Innereie, Söi- und Hüehnerfüess, grunnigs Bluet oder sogar es Hirni uftischet wärde. Löblech, dass z’ganze Tier verwärtet wird, aber weme sich das nid gwahnet isch schlücktsechs veiechli hert.
12. Schiuderwahn
Was eim in China sofort uffaut, si die unzählige Warnschiuder, Markierige und Durchsage zur eigete und dr Sicherheit vo de Mitmönsche. Bi jeder Routräppe ir U-Bahn louft ir Ändlosschlouffe es Bängli wo eim seit, me söu sech häbe. Jedi Stäge het mindischtens zwöi Schiuder wo vor de Stufe warne und wenn es Gländer mau sötti fähle, hets Markierige wo säge dass ds Gländer itze fäut. We öpper e Uszeichnig für öppis überchunnt, hänkter aus ersts es riesigs Schiud use wo das aune mitteilt. U mängisch hets ou eifach nur luschtegi Übersetzige. Hie es paar Bispiu:
Mir hoffe, dass dermit die drängendschte Frage zu China klärt si.
Nach dere Zwüschegschicht geits schnuerstracks witer mit ere wahre Odyssey uf Korea.